Bruderschaft – Aus alter Wurzel lebendige Kraft !       

Die Geschichte der St.-Bruderschaft-Bruderschaft Osterath lässt sich durch Schriftquellen bis in das 15. Jahrhun­dert zurückverfolgen. So wird das Jahr 1475 als Gründungsjahr angenommen. sicher ist dies jedoch nicht. Einige Quellen deuten auf eine Gründung bereits in den 1420-er Jahren hin.

Die Bruderschaft bildete sich wahrscheinlich, um das unbefestigte Dorf Oste­rath vor marodierenden Banden zu schützen. In Zeiten der Pest sorgten die Bruderschaften für eine würdige Versorgung der Kranken und ein christliches Begräbnis der Toten.

Den Schutz des Dorfes konnten nur geübte Schützen überneh­men. Ein besonders guter Schütze war man, wenn es gelang, einen Vogel zu treffen. Daraus entwickelte sich das Vogel­schießen. Ein hölzerner Vogel wurde als Ziel auf eine Vo­gelstange montiert, die „Vogelrute“. Aus jener Zeit besitzt die Bruderschaft immer noch Land auf der „Heide“.

Damit die Schützen bei dem erforderlichen Training ernsthaft bemüht waren, wurde der Sieger besonders geehrt. Er brauchte ein Jahr lang keine Hand- und Spanndienste für die Gemeinde zu leisten und durfte sein Vieh auf die Gemeinde­weide treiben. Er wurde hoch geehrt, er war der „König“ der Schützen, der „Schützenkönig“.

Auch wenn die Schützen später durch die stehenden Heere abgelöst wurden, blieben sie als Gemeinschaften doch zu­sammen. Wenn auch die Bruderschaft weder in den Befreiungskriegen 1813 und während der Revolution 1848 eingesetzt wurde, so zeigen die Schriftquellen doch, dass die Gemeinde immer wieder auf die trainierten Mitglieder zurück griff. 

 

Bindung an die katholische Kirche          

Bereits die frühesten Schriftquellen belegen die enge Beziehung zur katholischen Kirchengemeinde. So führte beispielsweise Pfarrer Gerhard Vynhoven 1632 die Rechnungen der Bruderschaft im Lagerbuch der Pfarrgemeinde zusammen mit der Kirchenrechnung auf. Diese enge Bindung blieb bis heute bestehen. Allerdings unterstützt die Bruderschaft die Bemühungen der Ökumene. So steht die Bruderschaft auch nicht-katholischen Mitgliedern offen, soweit sich diese mit den Zielen der Bruderschaft identifizieren können.

Die Bindung zur Kirche findet u.a. ihren Ausdruck in:

- der Feier der Sebastianusmesse zum 20. Januar

- der Begleitung der Prozession entlang der Fußfälle am Gründonnerstag

- der Mitwirkung bei der Gestaltung der Fronleichnamsprozession

- der Ausrichtung der Nikolausfeier zum Patrozinium am 6. Dezember in der Pfarrkirche

- der Mitwirkung beim Pfarrfest

Zahlreiche Schützen engagieren sich darüber hinaus in den Gremien der Pfarrgemeinde.

 

Heimat- und Geschichtsarbeit

Die St.-Sebastianus-Bruderschaft fördert die Heimat- und Geschichtsarbeit durch zahlreiche Aktivitäten. Hierzu gehört  u.a. die Sorge um verschiedene Kleindenkmäler im Ort oder die Veranstaltung von heimatkundlichen Veranstaltungen. Hierbei gilt es, sich stets neu der eigenen Geschichte bewusst zu werden. So organisiert die Bruderschaft gemeinsam mit dem Heimat- und Schützenbund jährlich die Gedenkfeier zum Volkstrauertag. Unter großer Beteiligung der örtlichen Vereine findet am Ehrenmal eine Gedenkfeier an, zu der abwechselnd vom katholischen und evangelischen Pfarrer sowie dem Bürgermeister die Gedenkworte gesprochen werden.

 

Bruderschaft ist Gemeinschaft    

Zentrales Ziel der Bruderschaft ist die Stiftung von Gemeinschaft. In der Bruderschaft Osterath haben sich über 20 Gruppen mit insgesamt über 500 Mitgliedern zusammen geschlossen. Sie tun dies, um gemeinsam Schützenleben zu gestalten. In starkem Maße werden dabei die ganzen Familien eingebunden. Insbesondere die jüngeren Schützengruppen gestalten ein Kinder- und Familienorientiertes Vereinsleben.

Dies macht Schützenleben das ganze Jahr über interessant und lebendig.

 

Das Heimat- und Schützenfest

Das Heimat- und Schützenfest ist der Höhepunkt im Kalender der Schützen. Es wird alle zwei Jahre im September gefeiert dauert in Osterath 3 ½ Tage. Ausrichter dieses Festes ist der Heimat- und Schützenbund Osterath. Dieser bildete sich erstmals in den 1920-er Jahren als Zusammenschluss der St.-Sebastianus-Bruderschaft, der Junggesellen-Bruderschaft und dem Schützenverein Dorfmitte mit dem Ziel, ein gemeinsames Schützenfest zu organisieren.

1955 wurde diese Tradition wieder aufgenommen. So wirken heute beim Heimat- und Schützenfest u.a. Gruppierungen des Vereinigten Männergesangvereins, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, des Osterather Sportvereins und des Osterather Turnvereins mit.

 

Das Schützensilber

Zeichen der langen Schützenfest-Tradition ist das Schützensilber der Bruderschaft, dessen älteste Stücke aus dem 17. Jahrhundert stammen. Jeder Schützenkönig fügte eine Plakete hinzu, oft mit Hinweisen auf den jeweiligen Beruf verziert. Dadurch wuchs das Vermögen der Bruderschaft von Jahr zu Jahr. In Notzeiten konnten dann auch wieder Platten „versilbert“ werden.

 

Die Jugendarbeit                 

Ein bedeutender Teil der Bruderschaft ist die Jugendarbeit. Die Jugendgruppen der Bruderschaft haben sich zur St.-Sebasti­anus-Schützenjugend zusammengefunden. Ca. 120 Jungen und Mädchen finden hier Gemeinschaft. Begleitet werden die Jugendlichen von Frauen und Männern, die als Jugendwartinnen und –warte die Betreuung übernommen haben. Die Gruppen ge­stalten ihr eigenes, altersgerechtes Programm.

Hierzu gehören als offizielle Veranstaltungen der Schützenjugend:

- das Jugendbestenschießen

- das Prinzenschießen

- das Kinderschützenfest

- das Maibaumsetzen

- die Nikolausfeier

Hinzu kommen zahlreiche Veranstaltungen innerhalb der einzelnen Gruppen. Die Jugendarbeit der St.-Sebastianus-Schützenjugend wird von der Stadt Meerbusch gefördert. 

 

Der Schießsport                   

Der Schießsport hat alte Wurzeln. Zur Förderung dieses Sports hat die Bruderschaft nach der Anlage an der Krefelder Straße im Jahr 2002 eine neue Anlage „Am Krähenacker“ errichten können. Die Anlage verfügt über 9 10-m-Schießstände für das Luftgewehr- und Luftpistole-Schießen. Darüber hinaus ist das traditionelle Vogelschießen mittels Luftgewehr möglich.

Die Bruderschaft bildet junge Schützen aus, organisiert Wett­kämpfe und nimmt an Rundenkämpfen teil. Hierzu bildet die Bruderschaft eigene Schießleiter und Trainer aus. Der Schieß­sport ist ein interessanter Beitrag  im Meerbuscher Sportange­bot.

 

Das Vereinsheim                  

Die neue Schießsportanlage bildet gleichzeitig das Vereins­heim der Bruderschaft. Es steht damit den Zügen und Kompa­nien der Bruderschaft und deren Mitgliedern zur Verfügung.

 

Mitgliedschaft im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften

Die St.-Sebastianus-Bruderschaft ist Mitglied im Bund der historischen Deutschen Schützenbruderschaften und fühlt sich den Zielen dieses Verbandes verbunden. Soweit es der umfangreiche Terminkalender erlaubt, nimmt die Bruderschaft an den Bundesfesten teil.

 

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